Dieser Herbst hat es wieder in sich. Wohin ich auch schaue, oder mit wem ich auch spreche, es scheint als würde unsere Welt Kopf stehen. Konflikte sind an der Tagesordnung und das nicht nur auf der politischen Ebene. Nein, keine Angst, das wars auch schon zum Thema Politik von mir. Auch wenn ich es wichtig finde am „Ball“ zu bleiben.
Mich interessieren im Besonderen die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb von Familien, die Freundschaftsbeziehungen sowie auch die Arbeitsbeziehungen. Wenn wir ehrlich mit uns sind, dann müssen wir uns eingestehen, dass wir emotionale Wesen sind. Tagtäglich empfinden wir „etwas“. Von Freude, Langeweile, Ärger über die berühmten Schmetterlinge im Bauch bis hin zu Trauer oder Angst. Doch wenn wir unsere Gesellschaft betrachten, dann sind emotionale Befindlichkeiten noch immer nicht gerne gesehen, denn schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Nur wer „leistet“ ist ein adäquates Mitglied unserer Gesellschaft.
Wie viel Streit gibt es innerhalb von Familien, zwischen Partnern, Eltern und Kinder und wozu soll das alles gut sein? Dürfen wir uns eingestehen, dass wir überfordert sind, dass wir dem Geld nachjagen, weil wir es zum Leben brauchen und weil wir scheinbar alles haben müssen? Welches emotionale Loch müssen wir mit materiellen Dingen stopfen? Was wollen wir an uns nicht wahrnehmen? Und wie sehr sind wir mit uns selbst unzufrieden und lassen das an anderen Personen aus? Was haben wir davon anderen die Schuld zuzuschieben, das unsere Leben nicht so ist, wie wir es eigentlich verdient hätten? Wann haben wir begonnen „falsche“ Entscheidungen zu treffen? Wann sind wir auf unserem Pfad falsch abgebogen und schaffen wir es noch „die Kurve zu kriegen“? Sind wir in einer Zeit angelangt, in der wir emotional verhungern?
Ganz ehrlich: bei all dem Chaos da draußen, bei all den negativen Nachrichten in den Medien oder in Gesprächen mit vielen Menschen, ich werde meinen Glauben an das Gute im Menschen nie aufgeben, denn obwohl die Welt verrückt zu sein scheint, gibt es genug Menschen, die sehr viel Gutes vollbringen und wie ich versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten positive Veränderungen herbeizuführen. Aus meiner Sicht könnten viele Zeitungen mit positiven Nachrichten am Markt sein. Doch sei ehrlich: würdest Du diese lesen? Und was, wenn Du einer jener Menschen bist, die in diesen Zeitungen genannt werden?