Mensch was ist aus DIR geworden?
Was brauchen wir von all den Sachen die wir zu Hause haben? Das frage ich SIE. Ist es notwendig sich in dieser aktuellen Zeit, kaum das der Baumarkt wieder geöffnet hat, sich in einer langen Schlange anzustellen um „dringend“ Baumaterial, Blumen oder „what else“ zu kaufen?
Ja ich weiß, der Mensch gehört nicht unbedingt zu einer geduldigen Spezies. Aber muss das wirklich sein? Haben wir aus dieser aktuellen Krise oder „Situation“ denn noch immer nichts dazu gelernt? Sind wir Menschen tatsächlich so „dumm“ oder so egoistisch, dass wir rücksichtslos auf Regale zustürmen um zu „ergattern“, oder zu hamstern?
Wäre es denn nicht angebracht achtsam zu sein?
Die derzeitige Situation erinnert mich an eine Reise, die wir mit 60 Jugendlichen aus 4 Nationen im Jahr 2005 angetreten haben. Wir waren 3 Wochen in Russland auf der Wolga unterwegs. 12 Betreuer_innen hatten dafür Sorge zu tragen, dass alles rund lief. In einem Pfadfinderlager bauten wir Katamarane, mit denen wir uns dann auf die Wolga begaben. Es war ein richtiges Abenteuer. Ein kleines Versorgungsteam brachte uns Nahrung zu den jeweiligen Rast, bzw. Übernachtungsplätzen am Ufer der Wolga. Jedes Team schrieb seine eigene Einkaufslisten.
In den kleinen Dörfern allerdings war nicht genug Vorrat in den kleinen Geschäften, um alle Lebensmittel vollständig heranzuschaffen. Bei der Ausgabe kam es dann zum Streit zwischen einer russischen und einer deutschen Betreuerin. Betreuerinnen, die sich vor den Jugendlichen stritten und handgreiflich wurden. Ich war entsetzt, denn ich hatte nicht erwartet, dass geschultes Betreuungspersonal keine adäquate Lösung suchten, sondern sich wegen 2 Lebensmittel an die Wäsche gingen. Aber dort konnte ich es noch verstehen, da am Land in Russland wesentlich weniger Lebensmittel zur Verfügung standen und für die Menschen in Russland Hunger wirklich schrecklich sein kann.
Ein Sprichwort sagt: um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf. Aber nicht nur dafür, sondern auch um soziale Kompetenzen zu erwerben, um miteinander anstatt gegeneinander, um Achtsamkeit, Wertschätzung, Rücksichtnahme und Respekt zu erlernen braucht es ein ganzes Dorf. Und um einen Weitblick zu erhalten, muss der Mensch das Dorf verlassen und in die Welt hinausziehen.
Aber: wir sind zu Einzelkämpfer_innen, zu Egoist_innen, ja sogar zu Egomanen mutiert. Wir können nicht mal mehr mit den Familienmitgliedern. Wir streiten ums Geld, glauben ständig, dass wir zu wenig und andere zu viel haben. Wir sind im Unfrieden mit uns selbst und mit anderen. Wir verteilen die Schuld auf „die anderen“, ohne uns selbst zu hinterfragen, oder gar einsichtig zu sein, dass auch wir zur Situation beitragen.
Was ist aus uns Menschen geworden? Was muss noch geschehen, damit der Mensch tatsächlich aus seinen Fehlern lernen kann?
Das ist meine heutige FRAGE an SIE lieber Mensch!?